„Plento tutti“ sagt sie wieder und wieder und ich denke, dass die Dame, die mir die Rosen verkaufen will, einfach nur mitteilt, dass diese Rosen total in Ordnung sind. Ich ging irgendwie vom Englischen „plant“ aus. Dass es aber „Ich begrüße sie alle“ bedeutet, habe ich erst später via Google erfahren. Jedenfalls will sie nicht davon ablassen, mehr Geld haben zu wollen. Meine Freundin hat Geburtstag, da soll sie auch mal Rosen bekommen. Mit Händen und Füßen versuche ich der guten Rosenverkäuferin zu vermitteln, dass zwei Euro okay für eine Rose sind. Nein, dann gebe ich ihr nochmal fünf und dann reicht es ihr immer noch nicht. Mir aber schon. Sie wiederholt dann ständig „Plento tutti“ und ich bin langsam genervt. Sie offensichtlich auch und zieht dann weiter, nimmt zwei von den drei Rosen weg und naja was soll ich sagen? Die teuerste Rose für sieben Euro, die ich je gekauft habe. Aber schön ist sie! Fangen wir aber nicht am Abend sondern am Morgen an.

Morgens wird erst einmal ausgeschlafen. Was für ein schönes Gefühl auszuschlafen. Herrlich. Der Plan? Am Geburtstag meiner Freundin soll es ins DDR-Museum gehen und anschließend noch etwas essen. Das DDR-Museum zeigt viele Dinge. Ein „Trabi“ kann am Simulator gefahren werden und Räume begangen werden sowie Musik gehört werden. Das ist alles gut aufgearbeitet und gut umgesetzt vor allem digital. In der „typischen DDR-Wohnung“ sind Fenster und man kann sogar „raus“ schauen. Man sieht ein animiertes Bild/Video mit Tag-/Nacht-Wechsel und das sieht wirklich gut aus. Man kann sich digital in Schale werfen und sieht dann sein Gesicht mit passender DDR-Bekleidung. Es wird gezeigt, was Sozialismus, der nicht demokratisch sondern diktatorisch ausgeführt wird, bedeutet. Immer wieder muss ich schmunzeln, wenn ich Dinge sehen, die ich selbst kenne und immer wieder schwingen Gedanken mit wie es wohl wäre, wäre die Mauer nie gefallen. Dann wäre ich nicht hier. Vor allem auch nicht dort wo ich eigentlich wohne und ich wäre auch bestimmt nicht mit meiner Freundin hier. Das ist schon gruselig. Unterm Strich bleibt mein Gefühl bestehen: Mauern sind für nichts gut. Nie! Ein Glück sind diese Zeiten vorbei! Dennoch ist es wichtig sich das ab und an mal vor Augen zu führen.

Hier handelt es sich zwar streng genommen um die 1a, aber auf der 1b lernte ich zu fotografieren

Anschließend ging es dann in einen lustigen Shop mit Souvenirs und kreativ gestalteten Dingen. Brillenhalter in Form von Eulen und Schneidebretter in Form von Farbmischpaletten. Total witzig. Dann waren wir noch bei einem Italiener und hatten Glück, dass es hier ein Gericht gab, was vegan war. Wenn es auch in Berlin an jeder Ecke vegane Essensmöglichkeiten gibt, so gibt es immer wieder Restaurants die sich gegen diese Richtung stellen, als hätten sie was zu verlieren!?

Immer wieder beeindruckend

Anschließend ging es auf ein afrikanisches Fest am Alex und dort sind wir dann mit der guten Dame zusammengetroffen, die uns die teure Rose verkaufte und uns nach unserer ersten Begegnung einen Luftkuss entgegenwarf. So ein versöhnlicher Abend.