Aktueller Workflow
„Nichts ist so beständig, wie die Veränderung.“
So oder ähnlich lautet ein Zitat, welches ich für das Leben sehe, wie auch für meinen aktuellen Workflow. Ich habe im letzten Artikel das Programm Obsidian etwas vorgestellt. Dieses Programm wird auch hier wieder Bestandteil sein. Ich versuche meinen kompletten Workflow darzustellen. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.
Das Beste aus zwei Welten
Notizzettel und Notizbücher sind sehr praktisch. Man kann sie überall mit hinnehmen und jeden noch so kleinen Gedanken festhalten. Professionell ausgedrückt: Man betreibt Journaling.
Im Laufe der Jahre, in denen ich Artikel schreibe, habe ich auf leeren Blättern geschrieben oder
Collegeblöcken und habe einige Notizbücher angelegt. In den Jahren hatte ich also für jedes Thema eigene Notizbücher für unterschiedliche Themengebiete u.A. Mixing, Artikel, Arbeit etc.
Was wäre, wenn die Notizen digital wären aber mit analogem Feeling? Genau das hätte den Vorteil, dass man Notizen archivieren und ordnen kann und das sie auf einem Gerät immer parat sind. Also machte ich mich schlau und suchte nach einem passenden Gerät. Gegen ein iPad sprach, dass die Akkulaufzeit nicht sonderlich lang ist. Ein Notizblock muss immer parat sein, wenn man diesen benötigt. Gegen den Platzhirsch „Remarkable“ sprach, dass die Funktionen nicht sonderlich ergiebig sind für den Preis, den das Gerät nun mal hat. Kurzum: Ich entschied mich für ein Boox Tab Go 10.3.

Mit diesem Gerät kann man digitale Notizbücher erstellen und mit Hilfe eines E-Ink-Displays verwalten. Man kann darauf ähnlich schreiben wie auf Papier. Ähnlich sage ich ganz bewusst, denn das genaue Feeling mit einem Zettel und einem Stift zu schreiben hat man, wenn man nur mit Selbigen schreibt. Dennoch kommt es dem Gefühl sehr nahe. Man hat also das eigene Schriftbild in einem Notizbuch, welches digital ist. Jedes Notizbuch kann ganze 500 Seiten umfassen. Das dürfte den meisten vermutlich ausreichen. Mit der neuen Firmware kann man auch Infinity-Notes verfassen. Dies sind unendliche Notizen, die wie eine endlos Bogen Papier sind. Der Nachteil ist hier, dass weitere Funktionen, wie das Umwandeln des Textes (siehe unten) damit nicht verfügbar sind. Vielleicht gibt es diesbezüglich noch Änderungen vom Hersteller oder ein neues Firmware Update mit dieser Funktion.
Um es praxisorientierter darzustellen:
Ich notiere meine Gedanken für einen Artikel und habe diese Notiz digital. Ich kann diese, so wie sie ist als .pdf oder .png exportieren. In meinem Fall landet erst einmal die geschriebene Notiz als PDF-Datei in meine Obsidian Vault. Im Ordner „Handwritten“ finden sich dann alle geschriebenen Artikel. Das wäre schon großartig genug, dass Boox hat aber eine feine Option. Es kann das geschriebene Wort in Text umwandeln und somit als Txt-Datei exportiert werden.

Genau das ist dann der nächste Schritt. Ich kopiere die einzelnen Seiten in ein neues Dokument mit „Maschinen-Schrift‘ und exportiere das Ergebnis. Dies landet dann in meine Cloud, in der sowohl alle Boox Notizen synchronisiert werden als auch die gesamte Obsidian Vault liegt.
Nebenbei ist da meine Cloud-Lösung der wichtigste Bestandteil. Ich arbeite mit allen Vault-Dateien direkt aus der Cloud heraus, die als Laufwerk bei allen gängigen Betriebssystemen angezeigt wird. Anschließend importiere ich den Text in Obsidian.
Dort bekommt er nochmal kleine Veränderungen, sofern dies nötig ist. Ich nutze Obsidian auch für
kreative Texte oder die Buch-Idee, (die ihr hier ja schon lesen konntet). Am Ende ist es für mich nicht entscheidet, wie die Schriftgröße oder Schriftart ist. Es ist das Gesamtkonzept der kreativen Vault entscheidend und ich finde es hervorragend, dass alle wichtigen Daten an einem Ort sind und man nicht ständig neue Fenster öffnen muss.
Nachdem Polishing, nachdem der Text soweit fertig ist, überlege ich mir, ob Fotos benötigt werden. In diesem Fall wurden sie das. Ich nahm also noch ein paar Fotos mit der ZV-1 auf. Diese bearbeite ich dann noch in Lightroom und verkleinere das Foto. Ich nutze Lightroom an dieser Stelle, weil ich vom Workflow schneller bin, als wenn ich Alternativprogramme von Linux oder Windows nutze. Der Text wird dann mitsamt Fotos in WordPress importiert. Dort lese ich diesen noch einmal durch und meist schlafe ich noch eine Nacht darüber, denn oft erscheinen mir einige Formulierungen dann unnötig kompliziert. Einige Abschnitte bekommen noch den Feinschliff und schon ist der Artikel online.

Der Workflow mit der Vault
Die genannte Vault ist fester Bestandteil meiner kreativen Arbeit. Inzwischen landen
alle Gedanken und Notizen in die Vault. Sie heißt einfach „Creative Stuff“ und beinhaltet
Listen, welche Filme ich sehen möchte, über alle Notizen zu meinem Buchprojekt bis hin zu Texten
wie diesem hier. Für die Texte, die auf der Website erscheinen sollen, habe ich ein Kanban angelegt (in diesem Artikel bereits erwähnt). Dort gibt es die „grobe Planung“ bis zu „work in progress“ und „veröffentlicht“. Die passenden Artikel sind dann im jeweiligen Abschnitt. So habe ich immer eine Übersicht.

Ich hoffe ich habe kein wichtiges Element vergessen und es war interessant.
Viel Spaß beim kreativ sein.