Motiv gesehen, Klick, Foto fertig, nächstes Motiv, Klick. Das geht ja gut von der Hand. Stundenlang vor einem Motiv stehen ist sonst eher mein Fall. Darauf warten, dass der Wind nachlässt, damit das Motiv scharf und im Fokus ist. Das alles ist hier egal bei der Streetphotography. Es muss einfach scharf sein und fokussiert und das war’s dann. Das bedeutet nicht, dass es nicht ganz andere Hürden zu nehmen gilt. Aus der Hand zu fotografieren war nie meine bevorzugte Art zu fotografieren. Normalerweise nutze ich immer ein Stativ. Dann kommen noch Lichtbedingungen, die sich permanent ändern. Im Wald gibt es auch unterschiedliche Lichtstimmungen, aber so abwechslungsreich wie hier ist es nicht. Innenbereich, Außenbereich, mit Sonne und ohne Sonne. Also denke ich mir, dass ich dann im Zweifelsfall doch mal den ISO- Wert hochdrehe und ich glaube es kaum aber ich fotografiere mit bis zu 1000 ISO. Hätte mir das jemand mal gesagt, den hätte ich auf jeden Fall für verrückt erklärt. Aber es funktioniert! Zum einen weil das RAW groß genug ist und ich die Fotografie für die Veröffentlichung auch verkleinere und zum Anderen ist es ultra praktisch, eine 1/30 noch halten zu können oder gar eine 1/60 und sich keine Gedanken darum machen zu müssen, wie das Ergebnis wird, denn meist fotografiere ich dann doch nicht bewegliche Objekte.

Die Fotografie so „stark“ zu bearbeiten, ist auch neu. Ich habe nicht den passenden Ausschnitt, also nutze ich Lightroom und korrigiere. Die Perspektive wird korrigiert und der Ausschnitt gewählt. Das mache ich in der Naturfotografie auch, aber da sind die Bedingungen andere. Denn wenn etwas zu weit weg ist, ist es hier nur wichtig, dass es im Fokus ist. Der Rest kommt bei der Bearbeitung. Denn oft kommt man nicht nahe genug heran an diverse Gebäude und an gewisse Architekturen. Also mache ich das Foto mit maximalem optischen Zoom (bei der ZV-1 sind das 70 mm) und nutze dann die Schnittfunktion in Lightroom. Das Ergebnis passt dann meist auch.
Ich merke, wie ich mich eingroove und die Kamera ihren Dienst mehr als nur gut verrichtet. Sie macht genau das, was sie soll und die Bedienung wird langsam besser, wenn es auch immer wieder Momente gibt, wo ich nachsehen muss, wo welche Einstellung ist. Hinzu kommt, dass die ZV-1 leicht ist ohne Ende. Das ist ungewohnt aber sehr praktisch. Dank des drehbaren Displays sind auch alle Möglichkeiten gegeben. Perspektive kann hier also gelebt werden.